GES Newsletter April 2024

Bei klimafreundlichen Treibstoffen gibt es in Deutschland einen echten Durchbruch. Ab Mitte April kann HVO 100 frei an Tankstellen verkauft werden, das hat der Bundesrat beschlossen. Der regenerative Dieselkraftstoff senkt den CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent. Unser Schwerpunktthema HVO beinhaltet ein

  • Interview mit Olaf Toedter vom Karlsruher Institut für Technologie und ein
  • Gemeinsames Papier von GES und efuelsnow

Der Freigabe von HVO war in Deutschland ein jahrelanger politischer Streit vorausgegangen. Im europäischen Ausland – etwa in den Niederlanden, Italien und in skandinavischen Ländern – gehört der Treibstoff schon seit Jahren zum Alltag. In den Beiträgen dieses Newsletters beantworten wir die wichtigsten Fragen:

  • Was ist HVO? Der Kraftstoff wird aus biologischen Reststoffen (z. B. Speisefette, Altöle) gewonnen – anders als E-Fuels, die strombasiert sind und erst in einigen Jahren auf den Markt kommen werden.
  • Ist HVO teurer als fossiler Treibstoff? Ja, etwa 15 bis 20 Cent pro Liter. In Italien liegen die Kosten allerdings gleichauf mit fossilem Diesel, dank Steuererleichterungen.
  • Gibt es Qualitätsunterschiede von HVO zu fossilem Diesel? Geringfügige, in der Praxis macht sich das aber nicht bemerkbar. HVO ist mit den meisten Dieselmotoren voll kompatibel.
  • Wie groß ist das Potenzial von HVO? Signifikant, aber es gibt unterschiedliche Angaben, je nach zugelassener Rohstoffbasis. Biomasse, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden kann, muss ausgeschlossen werden.
  • Wie groß ist der CO2-Einspareffekt von HVO gegenüber konventionellem Diesel? Etwa 90 Prozent. Das ist deutlich besser als ein Elektrofahrzeug, das den aktuellen deutschen Strommix tankt.
  • Was sind die Vorteile von HVO? Der Kraftstoff ist sofort einsetzbar. Und zwar innerhalb der bestehenden Infrastruktur: Fahrzeuge, Tankstellen, Logistik, etc. HVO ist außerdem eine klimafreundliche Lösung für LKW, die für Elektromobilität kaum geeignet sind. Würde HVO fünf bis zehn Prozent des fossilen Diesels in Deutschland ersetzen, könnten jährlich 4,5 bis 9 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.

Der nun beschlossene Einstieg in den Verkauf von HVO in Deutschland öffnet eine Tür für den wichtigen Markt der low-carbon Kraftstoffe. Sie sind aus GES-Sicht ein entscheidender Hebel, um die Klimaziele in Deutschland, Europa und weltweit zu erreichen. Deshalb sollte die Markteinführung von low-carbon Kraftstoffen (wie HVO) nicht weiter durch die deutsche Politik oder die EU-Kommission erschwert werden. Das faktische Verbrennerverbot in Europa ab 2035 muss fallen!

Kurzmeldungen April 2024
An dieser Stelle greifen wir Nachrichten der letzten Wochen auf, die aus Sicht von GES Hoffnung geben, weil sie Bausteine einer möglichen globalen Lösung enthalten ...
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