Kurzmeldungen November 21

In den Kurzmeldungen werden Nachrichten der letzten Wochen aufgegriffen, die aus Sicht von GES

Hoffnung geben, weil sie Bausteine einer möglichen globalen Lösung enthalten und / oder

dazu beitragen, einen realistischen Blick auf die vor uns liegenden Herausforderungen zu entwickeln, der Voraussetzung für das Finden einer Lösung ist.

In der kanadischen Provinz Alberta ist eine milliardenschwere Investition in blauen Wasserstoff geplant. In Edmonton soll Wasserstoff aus Erdgas gewonnen werden. Mehr als 95 Prozent des bei der Dampfreformierung entstehenden Wasserstoffs soll abgefangen und unterirdisch gespeichert werden. Das Unternehmen Air Product will 1.500 Tonnen blauen Wasserstoff pro Tag produzieren. Die Anlage soll 2024 in Betrieb gehen.

Die IEA hat eine Studie zur Minderung der Methanemissionen veröffentlicht. Danach kommen 70 Prozent der Emissionen aus dem Öl- und Gassektor. Etwa die Hälfte davon könnte ohne weitere Kosten vermieden werden. Der Verkaufserlös des Gases sei höher als die Kosten der Vermeidung. Aus Sicht von GES ist das eine wichtige Erkenntnis, weil wir den Weg zu klimaneutralem Wasserstoff via Erdgas für unverzichtbar halten. In diesem Zusammenhang müssen natürlich die Probleme gelöst werden, die heute in diesem Kontext bestehen, z.B. der sog. Methanschlupf, also das Austreten des klimaschädlichen Gases aus Anlagen und Leitungen in die Atmosphäre.

Europas Abhängigkeit von Energieimporten wächst weiter. Nach einem Bericht der EU-Kommission stieg der Netto-Import 2019 auf 60,9 Prozent. Im Jahr 2018 waren es 58,2 Prozent und im Jahr 2000 nur 56 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen einmal mehr, dass die von nicht wenigen Stimmen geforderte europäische Energieautarkie ein unrealistisches Szenario ist.

Die electricityMap visualisiert den tagaktuellen Strommix und damit die verursachten CO2-Emissionen der Stromerzeugung verschiedener Länder. Deutschland befindet sich z.B. im Mittelfeld, Frankreich steht bei der CO2-Intensität der Stromproduktion besser da – vor allem wegen des hohen Anteils an Atomstrom.

Der Anbieter von Zertifikaten zur freiwilligen Kompensation von CO2, Atmosfair, hat eine neues Geschäftsfeld eröffnet und betreibt im Emsland nun eine Power-to-X-Anlage für die Produktion von synthetischem Kerosin. Im Vergleich mit konventionellem Kerosin ist das Produkt deutlich teurer. Unterdessen hat der Branchenverband IATA erklärt, bis zum Jahr 2050 CO2-frei sein zu wollen.

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