Voriges Jahr in Dubai (Vereinigte Emirate) dieses Jahr in Baku (Aserbaidschan) – die jüngsten Klimakonferenzen haben in Regionen stattgefunden, deren Ökonomien wesentlich von Öl und Gas abhängen. Rund 80 Prozent der globalen Primärenergie stammen immer noch aus fossilen Energieträgern. Dieser Tatsache muss sich die Klimadebatte stellen. In der internationalen Diskussion ist Carbon Capture – also das Abfangen von CO2, um es zu entsorgen oder weiter zu nutzen – bereits lange akzeptiert. Carbon Capture ist aus Sicht von GES ein wichtiges Instrument beim Klimaschutz – eines unter mehreren. Deswegen heißt unser Ansatz ALL IN!
Um Carbon Capture geht es auch in der Arbeit von Tobias Orthen, Mitglied von GES. Er war in Baku im Auftrag des Council of the Engineers for the Energy Transition (CEET), ein Expertengremium der UN. Im Interview gibt er einen Einblick in seine Tätigkeit und ordnet die deutsche Debatte aus internationaler Sicht ein.
Tobias Orthen nimmt auch Stellung zu einem wichtigen Ergebnis der COP29 in Baku, nämlich die Einigung über die Gestaltung der internationalen Kohlenstoffmärkte. Dadurch können Industrieländer Projekte im Globalen Süden anschieben und sich selber die CO2-Einsparungen anrechnen lassen. Das gilt nicht nur für technische, sondern auch für Projekte im Bereich der Nature-based Solutions, zum Beispiel Aufforstung.