In einem Papier unterzieht Global Energy Solutions die deutsche Strategie für die zukünftige klimaneutrale Stahlproduktion einem Realitätscheck. Das heute vorherrschende Verfahren ist die sogenannte Hochofenroute, mittels Koks und Kohle. Der so produzierte Stahl kostet mindestens 390 Euro pro Tonne. Um klimaneutralen Stahl zu produzieren, verfolgt die deutsche Politik perspektivisch derzeit vor allem den Ansatz der Direktreduktion durch grünen Wasserstoff. Tatsächlich würden die CO2-Emissionen dadurch weitgehend vermieden. Grüner Wasserstoff (aus heimischer Produktion) ist absehbar aber zu teuer (6 bis 8 ct/ kWh), sodass die Tonne Stahl 100 bis 150 Euro mehr kosten würde als heute. Die Folgen wären ein Abwandern der Stahlproduktion aus Deutschland und/ oder Dauersubventionen. GES schlägt im vorliegenden Papier einen anderen Weg vor, nämlich die Stahlproduktion über Direktreduktion mit grünem Methan aus Nordafrika. Der Preis für eine Tonne Stahl, in Deutschland produziert, läge dann bei etwa 440 Euro. Aus Sicht von GES ist dies ein attraktiver Weg zu klimaneutralem Stahl, der zudem das technische Risiko der großtechnisch noch nicht realisierten Fahrweise mit reinem Wasserstoff vermeidet.