Interview mit Fritz Vahrenholt

Fritz Vahrenholt, Ex-Umweltsenator Hamburg. Foto: Günter Schwering

Die deutsche Energiewende, wie sie derzeit geplant ist, wird scheitern. Das ist die Meinung von Fritz Vahrenholt, Ex-Umweltsenator in Hamburg. 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien, wie die Bundesregierung sie für 2030 plant, seien nicht zu schaffen. Denn der Wind weht nicht immer und die Sonne scheint nur tagsüber. Also braucht es Backup-Kraftwerke. Dabei setzt die Regierung auf Erdgas. Gas aber sei teuer, und werde es wohl auch bleiben, so Vahrenholt. Außerdem steigt die Nachfrage nach Strom, wegen der Elektromobilität und der Wärmepumpen. Wenn Deutschland heute einen der höchsten Strompreise der Welt hat, dann werde sich diese Situation wohl nicht verbessern, sondern eher verschlechtern. Bereits heute kostet Industriestrom in den USA und in China nur etwa ein Drittel so viel wie hierzulande. Das schädigt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Vahrenholt schlägt stattdessen vor, das Stromangebot zu verbreitern. Sein Plan B lautet: erstens Strom aus Offshore-Wind, zweitens aus Kernkraftwerken und drittens von Kohlekraftwerken, allerdings mit Carbon Capture.

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