An dieser Stelle greifen wir Nachrichten der letzten Wochen auf, die aus Sicht von GES Hoffnung geben, weil sie Bausteine einer möglichen globalen Lösung enthalten und / oder dazu beitragen, einen realistischen Blick auf die vor uns liegenden Herausforderungen zu entwickeln.
Die Österreichische Post wird ihre LKW-Flotte – etwa 180 Fahrzeuge – im laufenden Jahr vollständig auf HVO umstellen. Dadurch soll der CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent gesenkt werden.
Nach einem Bericht der Kronen-Zeitung soll das Aus für Verbrennermotoren ab 2035 in der Europäischen Union gekippt werden. Der Grund: Bisher war die CO2-Bilanz eines Elektroautos in der EU automatisch (und wider besseren Wissens) auf Null festgelegt worden. Nun soll es eine echte Bilanzbetrachtung geben. „Wir brauchen 35 Jahre, um weltweit alle Autos zu elektrifizieren“, sagte Bosch-Chef Stefan Hartung dem Portal The Pioneer. Außerdem könne man Kunden außerhalb Europas nicht zwingen, auf Verbrenner zu verzichten.
Die deutsche Energiewende ist laut Bundesrechnungshof nicht auf Kurs. Im Strombereich sei eine sichere Versorgung gefährdet und der Strom zu teuer. Die Ausbauziele der Erneuerbaren könnten nicht erreicht werden. Und der Zubau der Backup-Kapazitäten durch H2-ready-Gaskraftwerke sei zu schwach. Die Strompreise in Deutschland gehören zu den teuersten in der EU, trotzdem seien weitere Steigerungen absehbar. Zusammengefasst stellt der Bundesrechnungshof der Regierung ein vernichtendes Urteil aus: „Die Risiken für die Energiewende und damit für unseren Wohlstand sind groß.“ GES sieht sich durch den Bericht in seiner Einschätzung bestätigt, dass die deutsche Energiewende falsch aufgesetzt ist. Ein Ziel von 100 Prozent Erneuerbaren im Stromsystem ist nicht nur zu teuer, es kann prinzipiell nicht erreicht werden.
Der Chef von Deutschlands wichtigstem Netzbetreiber E.on, Leonhard Birnbaum, schlägt vor, den Ausbau der Erneuerbaren mit dem Ausbau der Netze zu synchronisieren. Das heißt: den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie zu bremsen.
Nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) wird der Ausstoß von Klimagasen in Deutschland stärker sinken als bisher angenommen: Deutschland könne sein Klimaziel für 2030 damit erreichen. Im vergangenen Jahr seien rund zehn Prozent weniger Klimagase ausgestoßen worden als 2022. Der Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, lobt die Entwicklung, nennt als Gründe für den Rückgang aber auch den Einbruch der Industrieproduktion nach dem Wegfall der Lieferung von russischem Gas.
„Die globalen Methanemissionen bleiben bei Weitem zu hoch, als dass die internationalen Klimaziele erreicht werden könnten.“ So kommentiert die Internationale Energie Agentur (IEA) die Ergebnisse des aktuellen Global Methane Trackers. Danach sind bei der Förderung und Nutzung fossiler Energieträger fast 120 Millionen Tonnen des besonders schädlichen Klimagases emittiert worden. Hauptverursacher der Methanemissionen seien die USA, Russland und China. Dazu das GES-Hintergrundpapier.
Bei einem Treffen in Brüssel haben sich rund 30 Staaten für einen schnelleren Ausbau der Nuklearenergie ausgesprochen. Anwesend waren unter anderen Alexander Croo aus Belgien, Emmanuel Macron aus Frankreich, Mark Rutte aus den Niederlanden, Donald Tusk aus Polen und aus Ungarn Viktor Orban.
Schwenk Zement und Thyssenkrupp Polysius bauen eine Demonstrationsanlage, die den CO2-Ausstoß bei der Zementherstellung um 42 Prozent reduzieren soll. In der Regel sind etwa zwei Drittel der Emissionen prozessbedingt, sie entstehen beim Brennen des Kalks. Dieser Kalzinierungsprozess soll in der neuen Anlage entfallen.
Der Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) hat untersucht, wie groß die Anforderungen für den Transport von abgefangenem CO2 sind. Demnach muss der Großteil der Mengen per Pipeline transportiert werden. Das deutsche CO2-Leitungsnetz sollte eine Länge von 4.800 Kilometern haben. Kosten: rund 14 Milliarden Euro.
Indien will laut CNN den größten Solar- und Windpark bauen, 500 Quadratkilometer groß. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 20 Milliarden US-Dollar soll in einer Salzwüste an der Grenze zu Pakistan entstehen.
Die US-Firma Quaise will Tiefengeothermie bis 20 Kilometer ins Erdinnere ermöglichen, dort herrschen Temperaturen von 500 Grad. Das Startup gibt nun finanzielle Unterstützung von Mitsubishi und Standard Investments bekannt. Quaise setzt auf eine innovative Bohrtechnologie mittels hochfrequenter Mikrowellen, die Gesteine schmelzen und verdampfen.