An dieser Stelle greifen wir Nachrichten der letzten Wochen auf, die aus Sicht von GES Hoffnung geben, weil sie Bausteine einer möglichen globalen Lösung enthalten und / oder dazu beitragen, einen realistischen Blick auf die vor uns liegenden Herausforderungen zu entwickeln.
Im Gespräch mit Dr. Daniel Stelter erläutert GES-Vorstandsmitglied Franz Josef Radermacher im Rahmen des Podcasts „beyond the obvious“, wie ineffizient und ineffektiv die deutsche und europäische Klimapolitik ist – und stellt den Lösungsansatz von GES dagegen. Im Podcast, ab Minute 34:30.
Prof. Dr. Wolfgang Reitzle, Mitglied des Kuratoriums von GES, kritisiert in einem Gastbeitrag für The Pioneer die deutsche Energiewende scharf. Die „wahrscheinlich dümmste Klimapolitik der Welt“ führe in eine doppelte Sackgasse: „Weil sie dem Klima nichts bringt, aber die Wirtschaft stranguliert.“
Laut Cicero haben Strippenzieher der Grünen die Entscheidung zum Atomausstieg manipuliert. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck sei bei der Entscheidung über eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke 2022 falsch informiert worden. Cicero stützt sich auf Akten aus dem Wirtschaftsministerium. Habeck widerspricht: „Die Unterlagen erzählen eine andere Geschichte, als es kolportiert wurde.“
Die deutsche Energiewende wird möglicherweise noch teurer als gedacht. Die FAZ berichtet über eine Studie von Ernst & Young und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, wonach die Gesamtkosten zwischen 2023 und 2035 bei 1,214 Milliarden Euro liegen. Allein bis 2030 seien 721 Milliarden Euro nötig. Bisher bleiben die Investitionen weit dahinter zurück.
Deutschland investiert Milliarden Euro in den Aufbau eines Wasserstoffkernnetzes. Geplant sind 9.700 Kilometer Leitungen, voraussichtlich umgerüstete Erdgasfernleitungen. Laut einer Studie des US-amerikanischen Thinktanks Strategie& sind Deutschland und Europa beim Ausbau ihrer Wasserstoff-Infrastruktur allerdings nicht auf Kurs. Um sein Ziel von zehn Gigawatt Elektrolysekapazität bis 2030 zu erreichen, müsste Deutschland pro Jahr ein bis zwei Gigawatt zubauen. In den vergangenen zwei Jahren waren es jedoch nur jeweils 0,25 Gigawatt.
Die Europäische Kommission hat ein 900-Millionen-Euro-Programm der französischen Regierung zur Förderung klimaneutraler Kraftstoffe genehmigt. Das Programm schließt auch Wasserstoff ein, der auf der Basis von Nuklearenergie erzeugt wird (pinker Wasserstoff).
Bundestagsabgeordnete von Grünen, FDP, SPD und Union fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, härter gegen mutmaßlich falsch deklarierte Bio-Fuels aus China vorzugehen. GES ist ein Verfechter von HVO (Biodiesel), allerdings unter der Voraussetzung, dass der Kraftstoff nachhaltig produziert wird – nicht etwa unter Verwendung von Palmöl.
Um die deutschen und europäischen Klimaziele zu erreichen, setzt die Akademie der Wissenschaften Leopoldina verstärkt auf die Speicherung und Nutzung von CO2. Carbon Capture and Storage sollte nicht nur unter dem Meer angewendet werden, sondern auch auf dem Festland. Vorhandene Infrastruktur, etwa das Gasnetz, sollte nicht vorschnell aufgegeben, sondern möglichst umfassend genutzt werden.
Fünf europäische Länder haben sich auf grenzüberschreitende Transportwege für CO2 geeinigt. Dazu zählen: Belgien, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Schweden. Ab dem kommenden Jahr sollen die ersten CO2-Transporte von den Niederlanden nach Norwegen stattfinden. Dort wird das CO2 unter dem Meeresgrund gespeichert.
Die Kohlenutzung hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Nach einem Bericht des Global Energy Monitor wurden 2023 an Kohlekraftwerkskapazitäten 69,5 Gigawatt in Betrieb genommen, 21 Gigawatt wurden stillgelegt. Die meisten neuen Kohlekraftwerke kamen in China hinzu. Unterdessen haben die G7-Länder sich grundsätzlich auf den Ausstieg aus der Kohle bis zum Jahr 2035 geeinigt.
Thyssenkrupp baut im Schleswig-Holsteinischen Lägerdorf eines der weltweit ersten CO2-freien Zementwerke. Sollte das Werk wie geplant 2028 in Betrieb gehen, könnten jährlich 1,2 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.
Deutschlands größter Betreiber von Müllverbrennungsanlagen, EEW Energy from Waste, testet in Hannover eine Carbon-Capture-Anlage. Bis 2030 will EEW klimaneutral wirtschaften.