Wasserstoff ist in gewisser Hinsicht wie Strom. Elektronen sieht man nicht an, ob sie per Photovoltaik oder Kohlekraftwerk produziert wurden. Ähnlich beim Wasserstoff: Ob die Atome mit Erneuerbaren hergestellt wurden, sieht man ihnen ebenfalls nicht an. Für Strom gibt es schon länger entsprechende Herkunftsnachweise. Für Wasserstoff und seine Derivate hingegen ist eine ausgereifte Zertifizierung nicht in Sicht. Manche im Raum stehende Anforderung schätzt Reiner Block vom TÜV Süd im Interview mit GES als überzogen ein: etwa die von der EU-Kommission, dass grüner Strom noch in derselben Stunde, in der er erzeugt wurde, von einem Elektrolyseur genutzt werden muss. „Man kann mutmaßen, dass da Wasserstoffgegner am Werk waren“, so Block. Aber die Diskussion geht weiter. Ebenso wie für die noch lange anhaltenden Bemühungen, ausreichend viele Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff zu bauen, ist auch für eine endgültige Zertifizierung von Wasserstoff zu erwarten, dass noch sehr viel Zeit ins Land gehen wird.