Neue Hoffnung Methanol

Der Verein “Global Energy Solutions” will vor allem das Thema Methanol aus erneuerbaren Energien in die internationale Klimapolitik einbringen. Unterstützt wird er von der Politik.

Für eine klimafreundliche Energiepolitik “brauchen wir unglaubliche Mengen an grünen Strom, der zugleich bezahlbar ist”, sagte Prof. Franz Josef Radermacher, Vorstandsmitglied der Global Energy Solutions, bei der Gründungsveranstaltung der Organisation am 28. August im Ulmer Rathaus.

Ökostrom gibt es vor allem in Afrika und im arabischen Raum. Umgewandelt in Wasserstoff oder Methanol könnte dieser Energieträger dazu beitragen, das Energie- wie das Klimaproblem zu lösen. Global Energy Solutions will mit eigenen Analysen und Konzepten helfen, diese Entwicklung zu beschleunigen.

“Das Klima wird nicht in Deutschland gerettet, sondern das ist eine weltweite Aufgabe”, sagte der Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Norbert Barthle, in Ulm. Der Energiesektor sei ein Schlüsselsektor, wenn es um Fragen der Entwicklungspolitik gehe. Grüner Strom in Batterien werde nicht die alleinige Lösung sein, um das Klimaproblem zu lösen. Der Schiffs- wie der Flugverkehr ließen sich eher mittels Wasserstoff oder Methanol betreiben. “Wir sehen das als Schlüsseltechnologie”, die große Chance für deutsche Industrie berge.

Einsatz von Methanol spielt eine Schlüsselrolle

Für den Verein spielt dabei der Einsatz von Methanol eine Schlüsselrolle. Methanol wird aus Wasserstoff und CO2 erzeugt. Der Wasserstoff soll dabei aus grünen Strom gewonnen werden, das benötigte CO2 könnte beispielsweise aus Kohlekraftwerken kommen. Für die Global Energy Solutions spielt auch der Ansatz des mehrfachen Recyclings von CO2 beziehungsweise eine CO2-Kreislaufwirtschaft eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.

Der Verein orientiert sich dabei an der Desertec-Idee zu Beginn des Jahrtausends, bei der Strom aus Solarkraftwerken in Nordafrika nach Europa importiert werden sollte. “Wie auch bei Desertec spielt die Nutzung der großen Sonnenwüsten der Welt eine wesentliche Rolle für die preiswerte Gewinnung gigantischer Mengen erneuerbarer Energie”, schreibt der Verein. Hier bestehe eine Brücke zum “Marshallplan mit Afrika” des Entwicklungsministeriums. Es gehe letztlich auch um eine zukünftige, partnerschaftliche Industrie- und Innovationspolitik Europas mit dem Nachbarkontinent Afrika, heißt es weiter.

Sechsköpfiger Vorstand

Der sechsköpfige Vorstand der Global Energy Solutions ist prominent besetzt und bringt eine Menge Expertise mit:Vorstandsvorsitzender ist Christof von Branconi; er saß früher unter anderem im Vorstand des Gasherstellers Lurgi und war Vorsitzender des Fachverbandes Power Systems im VDMA.Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist Prof. Franz Josef Radermacher, Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, an der FAW/N UlmWeitere Mitglieder sind:Prof. Estelle Herlyn, wissenschaftliche Leiterin des Kompetenz-Centrums für nachhaltige Entwicklung an der FOM Hochschule in DüsseldorfHans-Peter Sollinger, ehemaliges Vorstandmitglied der Voith AGLudolf Plass, ehemaliger Senior Vice President der Lurgi GmbHHans Jürgen Wernicke, ehemaliger stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AGIn Ulm wurde am 28. August die Global Energy Solutions gegründet

Quellen:
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