Das Ziel: 200 US-Dollar pro abgefangener Tonne CO2

Dirk Nuber, Climeworks

Climeworks betreibt in Island die derzeit größte Anlage, um CO2 direkt aus der Atmosphäre herauszuwaschen. Dirk Nuber ist verantwortlich für die Projektentwicklung der Firma. Er sucht Standorte für weitere Anlagen und bereitet alles vor, damit sie in Betrieb gehen können. Zu den wichtigen Punkten zählen große Mengen an regenerativer Energie für den Abscheidungsprozess, ebenso Wasser und die Entsorgung des CO2. Dafür ist in Island der Partner Carbfix verantwortlich. Kohlendioxid wird in Wasser gelöst in den Boden eingebracht und innerhalb weniger Monate mineralisiert. Der gesamte Prozess unterliegt einem Monitoring. Die Dokumentation erlaubt es, Zertifikate für Negativemissionen zu regenerieren. Das ist das eigentliche Produkt von Climeworks.

Zu den Kunden der Firma gehören unter anderen: die Schweizer Bank UBS, das amerikanische Softwareunternehmen Microsoft und die Beratungsfirma PWC.

Climeworks wurde 2009 gegründet und bezeichnet sich selber als Marktführer im DAC-Bereich. Erst im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mehrere hundert Millionen US-Dollar Kapital eingesammelt. Und doch steht Climeworks in gewisser Weise noch ganz am Anfang. Schwarze Zahlen sind noch lange nicht in Sicht, erst muss der Prozess effizienter und kostengünstiger werden. Das nächste Ziel ist laut Dirk Nuber ein Preis von 200 US-Dollar pro abgefangener Tonne Kohlendioxid. Auf dem Weg dorthin gibt es ein entscheidendes Hindernis: Der Anteil von CO2 in der Atmosphäre liegt „nur“ bei etwa 0,04 Prozent. In jedem Fall müssen also große Mengen Luft bewegt und gefiltert werden, um das CO2 zu gewinnen.

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