Wolfgang Reitzle, der seit vielen Jahren oberste Führungspositionen in der Industrie (BMW, Continental, Ford und Linde) bekleidet, hat auf einem Parteitag der FDP am 19. September eine bemerkenswerte Rede gehalten. Er plädiert für die kostengünstige Produktion von grünem Strom, z.B. in den Sonnenwüsten der Erde. Mit diesem Strom soll grüner Wasserstoff erzeugt werden, um mittelfristig eine weltweite Wasserstoffgesellschaft aufzubauen. Besonders wichtig ist Reitzle die Weiterverarbeitung zu Wasserstoff-Derivaten wie Methan, Methanol und Ammoniak. Die weltweit 1,3 Milliarden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor will er mit synthetischen Kraftstoffen betanken. Außerdem plädiert Reitzle für Nature-based Solutions. Alle vier Punkte decken sich mit der Position von Global Energy Solutions. Reitzle erinnert daran, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts 2,5 Milliarden Menschen mehr auf diesem Planeten leben werden. Und daran, „dass in Afrika heute 600 Millionen Menschen keine Steckdose haben – aber berechtigterweise schon sehr bald eine haben werden. Und ein Großteil des Stroms aus diesen Steckdosen wird aus neuen Kohlekraftwerken stammen“. Es mache keinen Sinn, dass die deutsche Politik fast alle Kraft, Zeit und Ressourcen darauf verwende, das eigene Land klimaneutral zu stellen: „Das Klima retten wir entweder global oder gar nicht.“ Eine verengte, national ausgerichtete Klimapolitik führe in eine Deindustrialisierung, die das Land im internationalen Wettbewerb schwäche. „Deutschland kann sich nicht autark mit regenerativer Energie versorgen. Wir brauchen Importe von grünem Strom, beziehungsweise von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten“, so Reitzle.