An dieser Stelle greifen wir Nachrichten der letzten Wochen auf, die aus Sicht von GES Hoffnung geben, weil sie Bausteine einer möglichen globalen Lösung enthalten und / oder dazu beitragen, einen realistischen Blick auf die vor uns liegenden Herausforderungen zu entwickeln.
Deutschland hat seinen ersten Liefervertrag für grünen Wasserstoff unter Dach und Fach – die Lieferung erfolgt aber später als geplant. Von 2027 bis 2032 sollen mehr als 259.000 Tonnen des Wasserstoffderivats Ammoniak per Schiff aus Ägypten kommen. Die Vereinbarung ist eine der ersten des deutschen Förderprogramms H2Global.
Das Kernnetz für den Wasserstofftransport in Deutschland hat eine wichtige Hürde genommen. Bund und Fernleitungsnetzbetreiber haben ein entsprechendes Konzept auf den Weg gebracht. Das Kernnetz soll rund 20 Milliarden Euro kosten. Die Investition wird mit erheblichen Beträgen des Staates abgesichert. Die Vorstellung des Konzepts hat viele kritische Stimmen auf den Plan gerufen, die dem grünen Wasserstoff aus vielfältigen Gründen deutlich weniger Potenzial einräumen als weite Teile der Politik, darunter die Frage der Kosten, aber auch der Skalierbarkeit.
Für den Import von Wasserstoff fehlen in deutschen Häfen konkrete Investitionsentscheidungen. In Rotterdam dagegen sind erste Vorhaben finanziert und haben begonnen. Auch grüner Wasserstoff aus europäischer Produktion kann bisher nur „bescheidene Erfolge“ vorweisen, so sieht es der Rechnungshof der Europäischen Union: Die für 2030 beschriebenen Ziele seien zu ehrgeizig. Das deckt sich mit den Analysen von GES in einem aktuellen Papier: Danach verläuft der Hochlauf zu langsam und heimisch produzierter Wasserstoff ist zu teuer.
Chinas Solarindustrie steckt in den roten Zahlen. Longy Green Energy, einer der weltgrößten Produzenten von Photovoltaik warnt für das erste Halbjahr vor einem Verlust von umgerechnet rund 700 Millionen Euro. Obwohl China mehr Solaranlagen installiert als jedes andere Land, übersteigt das Angebot die heimische Nachfrage. Die Staatsführung versucht nun gegenzusteuern.
Kommt das Aus vom Verbrenner-Aus? Einiges deutet darauf hin. In ihrer Rede zur Wiederwahl als Kommissionschefin der Europäischen Union hat sich Ursula von der Leyen für E-Fuels ausgesprochen. Das steht im Gegensatz zur bisherigen EU-Politik, die ab 2035 nur noch Neuwagen zulassen will, die im Betrieb klimaneutral sind. GES positioniert sich sehr klar für den Verbrennermotor, siehe unser Hintergrundpapier zur Rolle von synthetischen Kraftstoffen für eine klimaneutrale Mobilität.