Werden Entwicklungsländer bei der Produktion von Wasserstoff bevormundet?

Die EU-Kommission will Unternehmen in Sachen Menschenrechte und Schutz der Umwelt und des Klimas in die Pflicht nehmen. Nach Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes sollen europäische und nicht-europäische Unternehmen entsprechende Standards innerhalb ihrer Wertschöpfungskette durchsetzen. Was auf den ersten Blick positiv erscheint, bringt für Länder des globalen Südens möglicherweise erhebliche Nachteile mit sich. Prof. Dr. Estelle Herlyn und Nikolas Lokau weisen in ihrem Beitrag darauf hin, dass ökonomisch tragfähige Verfahren für die Produktion von CO2-armem Wasserstoff – zum Beispiel mit Erdgas – erschwert oder gar verunmöglicht werden, während Deutschland und Europa selbst weiterhin auf Erdgas setzen und dies sogar aus Afrika zu beziehen versuchen. Die Autoren sehen darin eine „Heuchelei der reichen Länder.“

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