Global Energy Solutions (GES) hat sein Arbeitsprogramm für die kommenden zwei Jahre präzisiert. Im Interview nennt Christof von Branconi, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, die Schwerpunkte. Die Herausforderungen einer globalen Energiewende sind gewaltig, die Aufgaben folglich auch. Denn rund 85 Prozent der weltweit genutzten Energie stammen heute aus fossilen Quellen. Über die kommenden 30 Jahre „müssen wir einen Weg finden, diese 85 Prozent möglichst unschädlich fürs Klima zu nutzen oder zu ersetzen“, sagt von Branconi. GES hat nun ein Programm erarbeitet, wie mögliche Lösungen – ergebnisoffen – entwickelt werden sollen, Schritt für Schritt. Es gibt fünf große Bausteine:
- ein Zukunftsbild unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele der UN,
- einen Werkzeugkasten mit technischen Lösungsbausteinen,
- die konkrete Anwendung des Werkzeugkastens in einzelnen Industriezweigen,
- die besonderen geografischen, politischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Bedingungen für einzelne Weltregionen und
- das Lösungsbild: „Wie stellt sich der Verein vor, dass die Treibhausgasproblematik konkret gelöst werden kann – bei gleichzeitig weltweit steigendem Wohlstand?“
Zu den nächsten Aufgaben, die sich GES gestellt hat, zählen Untersuchungen zu folgenden Fragestellungen:
- die großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff per Elektrolyse und
- der Transport von Wasserstoff unter Berücksichtigung verschiedener Wege, auch von Wasserstoff-Derivaten wie Methanol oder synthetischem Erdgas (Methan).
Dabei will sich GES besonders mit der Frage beschäftigen, wie CO2 aus Punktquellen (z.B. aus einem Zementwerk) sinnvoll eingesetzt werden kann. In zwei Jahren will GES Lösungsvorschläge für das globale Energie- und Klimaproblem vorlegen, und zwar solche, die auch wirtschaftlich tragfähig sind.