Kaum jemand hat so viel Erfahrung mit regenerativer Energie in Nordafrika und Nahost wie Paul van Son. Er war der Gründungsgeschäftsführer der Desertec Industrial Initiative (Dii) 2009. Schon früh hat er die Fokussierung auf den Stromexport von Afrika nach Europa kritisiert – als zu eng und zu früh. Zuerst müsse der lokale Markt in den produzierenden Ländern entwickelt werden. In den vergangenen zehn Jahren hat es einen rasanten Preisverfall bei grünem Strom aus der Wüste gegeben. Das hat Staaten wie Saudi-Arabien zum Umdenken gebracht. Heute ist das Land zu einem bedeutenden Treiber der globalen Energiewende geworden. Mittlerweile tritt bei Dii der Exportgedanke wieder in den Vordergrund. Und dieses Mal spielen Wasserstoff und andere energietragende Moleküle wie Methan, Methanol oder Ammoniak eine entscheidende Rolle. Ganz im Sinne von Global Energy Solutions. Für den Nahen Osten und Nordafrika ist der Marktwirtschaftler van Son optimistisch. Die Region könne zu einem „Energy-Powerhouse“ für die Welt werden.